Wie ein roter Faden
Jérôme Segal / Eine Familie in den Katastrophen des 20. Jahrhunderts
Die Geschichte einer europäischen Familie über vier Generationen hinweg: von den Urgroßeltern in Galizien – heute zwischen Polen und der Ukraine aufgeteilt –, die dank der Erdölfunde zu Reichtum gelangten, über den Großvater im französischen Widerstand und die Eltern, die als engagierte Kommunisten in den 1970er-Jahren den neuen Menschen erschaffen wollten, bis zum Autor selbst, der als Franzose seit 15 Jahren in Wien lebt.
Wie ein roter Faden zieht sich der Eigensinn durch die Familiengeschichte: Ablehnung des traditionellen Judentums, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Kampf gegen die wachsende soziale Ungleichheit nach dem Zweiten Weltkrieg, und schließlich das Engagement des Autors selbst gegen Rassismus und Nationalismus.
„Es ist kaum hell auf der Autobahn Richtung Bretagne. Das bringt uns näher zusammen. Draußen gibt es nichts zu sehen. Auf dem hinteren Mittelsitz unserer „Pampelmuse“ – der Name für unseren strohblonden Renault 12 – sah ich manchmal im Schatten der gelben Scheinwerfer entgegenkommender Autos das Profil meiner Eltern. Die Fahrgastzelle als Kokon. Es mag schon fast 22 Uhr sein, meine Augen brennen ein wenig, aber ich möchte diesen besonderen Moment für mich so lange wie möglich bewahren. Meine Eltern ganz für mich, nur für mich allein und so nah, das ist wahrlich nicht alltäglich.“
Jérôme Segal
Wie ein roter Faden
Eine Familie in den Katastrophen des 20. Jahrhunderts
Aus dem Französischen von Susanne Petersen
184 Seiten
80 Abbildungen
Hardcover
Format 16 cm × 24 cm
Preis € 26,80
ISBN 978-3-902968-42-5
auch als E-Book erhältlich
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